Einmal hoch hinauf: Melissa Eickhoff

28. August 2023

Melissa Eickhoff hatte schon viele verschiedene Rollen im Motorsport. Nun hat sie mit ihrer jahrelangen Erfahrung die Leitung des berühmten „Pikes Peak International Hill Climb“ übernommen, welches am 25. Juni zum 101. Mal stattfand. Uns gab sie im Interview einen Einblick hinter die Kulissen der spektakulären Veranstaltung.

Was ist deine Aufgabe bei dem Event?

Ich bin Geschäftsführerin und beaufsichtige alle Aktivitäten der Non-Profit-Organisation, die das Rennen veranstaltet. Mein Ziel ist es, die unterschiedlichen Bereiche weiterzuentwickeln und neue Plattformen zu schaffen, um auch in der Zukunft interessant für die besten Fahrer, Fans und Partner zu bleiben.

Wo liegen die größten Unterschiede zu anderen Motorsportveranstaltungen?

Fans können den Autos und den Teilnehmern ganz nahekommen, auch die Technische Abnahme ist kostenlos für die Öffentlichkeit zugänglich. Da das Rennen auf einem Berg stattfindet, gibt es keine permanenten Parkplätze, Verpflegungsstellen oder Toiletten. Alles muss aufgebaut und in kürzester Zeit wieder abgebaut werden. Für die Fahrer ist es ebenfalls eine Herausforderung: 156 Kurven, 19,99 Kilometer und der große Höhenunterschied – das ist keine Strecke, die man im Laufe eines Tages kennenlernen kann. Auch die Tierwelt ist ein Teil der Veranstaltung. So saß vor zwei Jahren etwa eine Bärenmutter mit ihren Jungen in einem Baum direkt bei den Boxen. Sie blieben den ganzen Tag dort und genossen die Aussicht.

Bist du zufrieden mit deiner ersten Veranstaltung?

Ja, ich bin sehr zufrieden mit meinem ersten Jahr. Ich bin meinem Plan treu geblieben, alles aufzunehmen, zu beobachten und kleine, aber sinnvolle Änderungen vorzunehmen. So haben wir in diesem Jahr einige Veränderungen bei der Versicherung und dem Livestream in Angriff genommen. Der Livestream kam unerwartet und in letzter Minute – ehrlich gesagt etwas, was ich erst im zweiten Jahr umsetzen wollte. Aber es hat funktioniert und wir haben eine solide und nachhaltige Plattform, auf der wir aufbauen können.

Was sind die größten Herausforderungen, die du in Zukunft erwartest?

Wir sehen eher die Chancen. Wir blicken mit Spannung in die Zukunft, denn wir gehen in unser zweites Jahrhundert. Wir haben die Möglichkeit, unser Rennen in Bezug auf Relevanz und Reichweite auszubauen, da stehen wir erst am Anfang. Beispielsweise haben wir kürzlich eine GT4-Klasse angekündigt, die 2024 starten soll. Wir wollen die besten Fahrer aus Rennserien weltweit für das Rennen gewinnen und dazu unseren Fans mit neuen Kommunikationsstrategien noch mehr Inhalte und Erlebnisse bieten.

Interview: Markus Findeisen / Fotos: Larry Chen