18 statt 13 Zoll: Louis Delétraz über die neuen Formel 2-Räder

7. August 2020

Die Formel 2 fährt seit dieser Saison mit 18-Zoll-Rädern. Auch in der Formel 1 werden die kleinen 13-Zöller 2022 durch die größeren Räder ersetzt. Was für die Zuschauer bloß eine optische Neuerung ist, ist für die Fahrer und Ingenieure eine große Herausforderung. Für unser Printmagazin just race haben wir mit dem Schweizer Formel 2-Fahrer Louis Delétraz gesprochen, der beim Saisonauftakt auf dem Red Bull Ring mit den neuen Reifen haderte, den Umstieg aber grundsätzlich begrüßt.

„Am ersten Wochenende in Österreich sind wir aufs Podium gefahren. Aber am zweiten Wochenende hatten wir Schwierigkeiten, die Reifen zum Arbeiten zu kriegen. Mit den neuen 18-Zoll-Reifen müssen wir anders umgehen“, so Delétraz.

Durch die größeren Felgen sind logischerweise auch die Reifen komplett neu. Die Seitenwand ist deutlich niedriger. Die Reifen haben dadurch von Grund auf andere Eigenschaften. „Bisher war der Verschleiß immer der Schlüssel“, weiß der Pilot aus seinen drei vorangegangenen Saisons in der Formel 2. „Die neuen Reifen sind steifer und bauen weniger stark ab. Aber das ist für alle gleich.“

Reifenlieferant Pirelli nutzt die Erfahrungen aus der Formel 2 auch, um die Umstellung in der Formel 1 vorzubereiten. Eigentlich hätten die 18-Zöller in der Königsklasse schon 2021 zum Einsatz kommen sollen, doch das neue technische Regelwerk wurde coronabedingt um ein Jahr aufgeschoben.

Durch die Umstellung von 13 auf 18 Zoll soll vor allem eine Parallele zu Serienautos hergestellt werden. „Kein Straßenauto hat 13-Zoll-Räder“, meint auch Delétraz. „Der Umstieg ist also serienrelevant. Und ich finde, es sieht gut aus. Man muss sich natürlich daran gewöhnen. Am Anfang habe ich auch den Halo-Cockpitschutz gehasst und war dagegen. Aber jetzt schockiert es mich nicht mehr und es fühlt sich eher seltsam an, ein Auto ohne Halo zu fahren.“

Mit Delétraz gab es aber viel mehr zu besprechen als große und kleine Reifen. Neben dem Formel 2-Engagement startet der Genfer im September 2020 erstmals bei den 24 Stunden von Le Mans. Außerdem hat der 23-Jährige während der Corona-Zwangspause Erfolge im Simracing eingefahren. Das vollständige Gespräch gibt es in Ausgabe 02/2020 von just race.



Geschrieben von Lukas Gajewski